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Alles begann eigentlich damals, ich glaube so in der neunten Klasse, als ich unbedingt
die Stufe elf in Amerika und eben dort ein High School Year verbringen wollte. Daraus
wurde leider aus finanziellen Gründen nichts und ich sah mich nach einer anderen Möglichkeit
um.
Ich weiß gar nicht genau wann mein Traum begann für ein Jahr nach Australien zu gehen,
aber auf jeden Fall begann alles mit einem Zeitungsartikel, den mir meine Mutter zeigte,
als ich eines Nachmittags aus der Schule kam. In diesem Artikel war beschrieben was dieses
Programm „Work and travel“ umfasst und wo man sich informieren kann. Ich sah mir sofort
die Internetseite an und war sofort begeistert.
Das es unbedingt am anderen Ende der Welt
sein musste, nämlich in Australien, dafür war meine Mutter verantwortlich, die immer davon
geträumt hatte irgendwann einmal in Australien Urlaub zu machen. Sie hatte sich überall
erkundigt, beinahe jeden Film über Australien gesehen und hatte auch eine nicht allzu kleine
Sammlung Bücher über Australien angehäuft. Und mittlerweile stand auch für mich fest, dass
Amerika eigentlich gar nicht so toll sein kann und so informierte ich mich näher über
das Programm und stieß auf zahlreiche Organisationen die genau dieses Programm anboten.
Um mir einen Überblick zu verschaffen bestellte ich erst einmal die Kataloge aller
Organisationen um dann besser vergleichen zu können. Von den angebotenen Leistungen her
konnte man eigentlich kaum Unterschiede erkennen, diese zeigten sich nämlich erst im Preis,
der von Organisation zu Organisation stark variierte, obwohl einem eigentlich überall das
gleiche geboten wurde (wie z.B. 2 gratis Übernachtungen in einem Hostel in Sydney,
Informationsveranstaltung vor Ort etc.). Ich entschied mich für eine
Organisation – allerdings zu einer Zeit als ich noch nicht alle Kataloge in Händen
hielt – und nahm die Fahrt nach Bonn auf mich, um dort bei
einem Informationstreffen teilzunehmen.
Was meine Eltern und ich aber damals vorfanden
war keine kompetente Fachkraft, die mir genau hätte sagen können, was auf mich zukommt,
was ich an Kosten einrechnen muss usw., sondern ein Azubi, der uns mit den Worten
begrüßte:"Eigentlich bin ich hier nur der Azubi, soll hier aber heute dieses Treffen
leiten. Sonderlich viel Ahnung habe ich aber auch nicht." Mit diesem Wissen ging er
geschickt allen Fragen aus dem Weg, indem man Antworten erhielt wie:"Sicher bin ich mir
dabei nicht..." oder "Ganz genau kann ich ihnen das jetzt auch nicht sagen".
Dieses Informationstreffen hatte mich eigentlich nur in sofern weiter gebracht, das ich
wusste, das ich mit dieser Organisation nicht fliegen werde.
Am nächsten Tag erhielt
ich Post von einer anderen Organisation. Die angebotenen Leistungen waren gleich,
jedoch war diese Organisation billiger. Also suchte ich einen Termin für ein
Informationstreffen heraus und fuhr diesmal nach Münster.
Dort erhielt ich eine umfassende Beratung von einer Mitarbeiterin, die selbst an diesem
Programm teilgenommen hatte und somit sehr genau wusste worauf es ankam.
Zuhause angekommen füllte ich das Anmeldungsformular aus und meldete mich auch gleich
noch für einen Cowgirl-Kurs an. In der Bestätigung für meine Anmeldung erhielt ich die
Informationen, was ich als nächstes zu tun hätte und was ich alles beantragen muss.
Ebenfalls dabei lag ein Infohandbuch indem der Ablauf der ersten Tage nach der Ankunft
geschildert war und ich konnte es nicht fassen, als ich las, das die Organisation mit
der ich jetzt fliegen wollte mit der anderen zusammenarbeitete und diese auch das
Informationstreffen nach der Ankunft leitet.
Als nächstes beantragte ich ein Citibank
Traveller Account, ein ganz normales Konto auf das man vor seiner Abreise am besten
3000€ oder mehr überweist und über deren Beleg man sich am besten einen Kontoauszug mitnimmt.
Denn bei der Einreise wird stichprobenartig überprüft ob man genug Geld hat für den Fall
das man keine Arbeit findet und in dem Fall auch nicht auf das Sozialamt angewiesen ist.
Danach musste ich mein Visum beantragen, weil es meist sehr lange dauert bis die
Bestätigungsemail ankommt, mit der man eigentlich das Visum in Händen hält. Also beantragte
ich mein Visum frühzeitig, gegen Anfang Februar und als ich am nächsten Tag meine e-Mails
abrief, hatte ich die Bestätigungsemail schon bekommen und das wo ich vorher so oft im
Forum meiner Organisation gelesen hatte, das manche schon vier Wochen oder länger darauf
warteten. Naja, mir sollte es ja egal sein.
Irgendwann beantragte ich einen internationalen
Führerschein, was auch leichter war als ich dachte, weil man ihn gar nicht beantragen muss
und auf die Anfertigung warten muss, sondern ihn direkt mitnehmen kann. Als letztes schrieb
ich schon mal meinen Lebenslauf, den ich einer Mitarbeiterin der Organisation zukommen ließ,
damit sie ihn auf sprachliche Richtigkeit und eventuelle Verbesserrungen hin überprüft.
Mit all diesen Sachen war dann das Organisatorische erledigt, ich musste nichts mehr
beantragen und konnte anfangen alles einzupacken und mich auf die Reise zu freuen.
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